Als Reaktion auf die sogenannte "Flüchtlingskrise" in den Jahren 2015/16 haben wir, Dreikantfilm, das Projekt "Letters From Abroad" ins Leben gerufen. Wir wollten den Flüchtlingen ein Gesicht und einen Namen geben. Wir wollten fragen, woher sie kommen, welchen Weg sie eingeschlagen haben, was ihre Geschichte ist. In einem Pop-up-Studio in Berlin-Kreuzberg haben wir mit fünf jungen Flüchtlingen aus Afrika und Syrien gesprochen. Ganz einfach: drei Kameras, etwas Licht, schwarzer Stoff. Aus diesem Material entstand eine Serie von Porträts, in denen die Protagonisten über ihre Verzweiflung, Angst und Hoffnung sprechen und einen metaphorischen Brief aus der Ferne an ihre Heimat schicken. Die Videos wurden seinerzeit bei Ze.tt veröffentlicht.
Mehr als fünf Jahre später sahen wir uns durch aktuelle Ereignisse herausgefordert, diese Arbeit fortzusetzen. Der Krieg in der Ukraine treibt die Flüchtlingszahlen in neue Höhen, und das Leid der Menschen scheint uns so nah und bedrohlich wie schon lange nicht mehr. Deshalb haben wir erneut mit Geflüchteten gesprochen, die ihre Länder angesichts des Krieges verlassen haben. Was geht in den Menschen vor, die es hierher geschafft haben? Was sind ihre Geschichten? Was sind ihre Hoffnungen, ihre Gedanken? Schilderungen zwischen Flucht und Neuanfang.
Interviews mit fünf Menschen, die angesichts des Krieges in der Ukraine ihre Heimat verlassen mussten. Fünf unterschiedliche Geschichten von Menschen, die alles, was sie besaßen, zurücklassen mussten.
Lea ist Künstlerin und ist nach Kriegsbeginn aus Kiev nach Berlin geflohen. In diesem Video teilt sie ihre Gedanken dazu, was der Krieg mit den kulturellen Codes eines Landes macht.
Bogdan lebt schon seit einigen Jahren in Berlin und hat den Beginn des Krieges in seinem Heimatland aus der Ferne erlebt. Seine Heimatstadt Cherson ist inzwischen weitgehend zerstört und immer noch fallen dort Bomben.
Victoria kam kurz nach Kriegsbeginn mit ihrem 13-jährigen Sohn nach Berlin. Ihren älteren Sohn und den Rest ihrer Familie lässt sie in der Ukraine zurück. Inzwischen hat Victoria mit ihrem Sohn eine Wohnung in Berlin gefunden. In Gedanken ist sie aber noch in ihrer Heimat.
Maria ist zu Kriegsbeginn aus der Ukraine geflohen. Über Umwege kam sie nach Berlin. Hier lebt und arbeitet sie seitdem, doch die Ukraine bleibt ihre Heimat.
In diesem Teil unserer Interviewreihe "Letters From Abroad" zum Ukraine-Krieg sprachen wir mit Yan aus Moskau. Er kam mit seiner Frau und Tochter im Spätsommer 2022 über Armenien nach Berlin, wo er noch immer lebt und versucht, sich über Wasser zu halten.
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